Der VBC Cazis erblickte das Licht der Welt am 14. Juni 1984 anlässlich der Gründungsversammlung im Hotel Adler in Cazis. Die Initiantin des Vereins, Nelli Gianotti, stellte sich sowohl als Präsidentin als auch als Trainerin zur Verfügung. Ausserdem brachte sie die Idee ein, Kleber anfertigen zu lassen, die von den Mädchen verkauft werden könnten, um etwas Geld in die Kasse fliessen zu lassen.

Nach der Gründung des Vereins nahm ein Juniorinnen-B Team an der offiziellen Meisterschaft des GSGL teil. Trotz einer Niederlage im ersten Spiel, bei dem sowohl die Trainerin wie auch die Spielerinnen stark mit den Nerven zu kämpfen hatten, resultierte schliesslich ein 3. Schlussrang.

Zusätzlich musste den Verpflichtungen gegenüber dem Verband nachgekommen werden: Alle Spielerinnen bestanden die Schreiberprüfung, Toni Morell stellte sich als Schiedsrichter zur Verfügung und bestand diese Prüfung mit Bravour und ganz nebenbei lief der Verkauf der Kleber unerwartet gut.

In der folgenden Saison belegten die Juniorinnen mit einer praktisch neuen Mannschaft den 7. Meisterschaftsrang. Eine Mitgliederwerbung in der Zeitung hatte keinen grossen Erfolg, dafür lief der Kleberverkauf weiterhin gut und man beteiligte sich am Verkauf der Sportmarken, von denen mehr als 250 abgesetzt werden konnten, was einen Betrag von Fr. 12.50 (!) in die Kasse schwemmte.

Schliesslich war es soweit: Nachdem ein früheres Gesuch, auch den „Jünglingen“ den Trainingsbesuch zu ermöglichen, vom Gemeindevorstand mit der Begründung „dass Geräte beschädigt werden könnten und die Aufsicht über Knaben und Mädchen gleichzeitig zu schwierig sei“ abgelehnt worden war, erreichte der Vorstand nach zähen Verhandlungen, dass auch „Jünglinge“ mittrainieren durften. So konnte Heinz Schneller in den Club eintreten und ist damit das dienstälteste noch aktive Mitglied.

Im dritten Jahr stellte der Verein zum ersten Mal neben einem Juniorinnen-B Team auch ein solches in der Kategorie A und einige Vertreter des starken Geschlechts aus der Region wünschten eine Herrenmannschaft zu gründen. Das Hallenproblem war gross und so wich man sogar in die Klinik Beverin aus, obwohl dort „die Bälle immer an der Decke hängen blieben“. Im Weiteren verkaufte man am Cazner Markt Pommes-Frites, was einen Reinerlös von Fr. 470.— einbrachte und führte in Tenero erstmals ein Volleyball-Lager mit 22 Teilnehmenden durch.

Die Juniorinnen-A mussten Lehrgeld bezahlen und belegten den letzten Rang, die Herrenmannschaft schaffte es immerhin auf Rang 7 (von 9), über die Juniorinnen B sind leider in den Archiven keine Angaben zu finden.

In der folgenden Saison stellte der Club zum ersten Mal ein Damenteam. Dieses erreichte trotz „verschiedenen Missverständnissen und persönlichen Differenzen zwischen dem Trainer und den Damen“ den ausgezeichneten 4. Rang.

Die Juniorinnena-A bissen weiter auf Granit und gewannen keinen einzigen Punkt, die Juniorinnen-B belegten den 7. Schlussrang von 8 Mannschaften.

Die Herren wollten ihren 7. Rang aus der vergangenen Saison unbedingt verbessern und so „setzte sich jeder in den Trainings so eifrig ein, dass manch einem nach spätestens zwei Stunden die Zunge auf die Brust reichte und der Durst nur mit einem ansehnlichen Schoppen Panaché gestillt werden konnte. Doch da das Durchschnittsalter in dieser Mannschaft nicht eben als jung bezeichnet werden darf (4 der damaligen Spieler sind noch immer in der Mixedmannschaft aktiv!!!) und damit die körperliche Belastbarkeit beim einen oder anderen die Grenze erreichte, war es auch nicht verwunderlich, dass diverse Verletzungen Einzug hielten.“ Trotz dieses grossen Einsatzes resultierte wiederum nur ein 7. Schlussrang.

Die folgenden Jahre waren durch eine gewisse Kontinuität geprägt, meist stellten wir je ein Damen- und Herrenteam und 2 Juniorinnenmannschaften. Während die Herren als Saisonziel mehrheitlich den ersten Platz und damit den Aufstieg anpeilten, diesen aber regelmässig aus diversen Gründen („Gelbsucht, Muskelzerrung, Bänderriss, Beinbruch, durchgeschnittene Sehnen, Diskushernie“) knapp verfehlten und einen Mittelfeldrang belegten, schafften die Damen am Ende der Saison 1999/2000 einen clubgeschichtsträchtigen magischen Durchbruch. Vor einer für 4.-Liga-Verhältnisse riesigen Zuschauerkulisse inklusive der Unterstützung von Kuhglocken, Rätschen und Vuvuzelas verloren sie zwar das Entscheidungsspiel gegen Arosa in der neuen Mehrzweckhalle in Cazis um den Aufstieg in die 3. Liga in 5 Sätzen denkbar knapp, ihre Leistung beeindruckte aber so sehr, dass sie im Herbst vom Verband angefragt wurden, ob sie nicht auch in der dritten Liga spielen wollten. Es sollte der einzige Aufstieg einer Mannschaft in der Clubgeschichte bleiben, dass er am grünen Tisch erreicht wurde, schmälerte die Freude daran überhaupt nicht. Den Platz in der 3. Liga konnten die Damen bis in die Saison 09/10 verteidigen „obwohl einige von ihnen im- mer wieder vom Storch verfolgt wurden“.

In dieser Zeit zeigte sich der Club auch neben der Teilnahme an den verschiedenen Meisterschaften sehr aktiv. So wurden einige Volleyballnächte organisiert und einmal jährlich fand ein Minivolleyballturnier statt, das den Spielerinnen, die noch nicht in der Meisterschaft mitmachten, eine willkommene Spielgelegenheit verschaffte.

Die Herrenmannschaft war ab der Saison 98/99 ihre Erfolglosigkeit und den administrativen Aufwand leid und schloss sich der damaligen „Churer Stadtmeisterschaft“ an, einer informellen Mixed-Meisterschaft, in der sie als Höhepunkt 01/02 den ersten Rang belegte.

Das Damenteam, das lange Zeit unter dem Namen Mojitos an der Stadtmeisterschaft teilnahm, schloss sich 2015 dem VBC Vimala-Thusis an, um dort wieder an der regulären 3. Liga-Meiserschaft teilzunehmen. 2018 kehrte auch dieses Damenteam wieder in den Schoss des Mutterclubs zurück und spielt seit dann wieder unter dem ursprünglichen Namen Mojitos qand der Stadtmeisterschaft mit.

Die Juniorinnenteams wurden 2015 in die entsprechenden Abteilungen beim VBC Viamala-Thusis überführt, so dass wir seit damals keine eigene Juniorenabteilung mehr führen.